Einleitung: Warum ein kleines SpinnDorf?
Als jemand, die jahrelang mit Schafen, Garnherstellung und kleinen Werkstätten gearbeitet hat, träume ich immer wieder von einem kleinen SpinnDorf – einem Ort, an dem sich Handwerk, Gemeinschaft und regionale Kreisläufe verbinden. Doch bevor die Wolle fließt und Pullover entstehen, braucht es Maschinen. In diesem Text erzähle ich dir aus eigener Erfahrung, welche Geräte ich für ein kleines SpinnDorf empfehle, wie viel sie kosten können und worauf du bei Gebrauchtkäufen achten solltest.
Welche Grundmaschinen brauchst du wirklich?
Für den Anfang haben sich für mich folgende Maschinen als zentral erwiesen. Sie decken die Prozesse vom Vlies bis zum gesponnenen Garn ab:
Kostenspanne: Neuanschaffung vs. gebraucht
Die Kosten variieren stark je nach Qualität, Marke und Funktionalität. Aus meiner Praxis sind Orientierungswerte hilfreich:
| Maschine | Neu (ca.) | Gebraucht (ca.) |
|---|---|---|
| Drumcarder (klein) | 700–2.500 € | 200–1.200 € |
| Große Flächencardiermaschine | 5.000–25.000 € | 1.500–12.000 € |
| Handspinnrad | 150–900 € | 50–400 € |
| Elektrische Spinnmaschine | 1.500–10.000 € | 600–6.000 € |
| Zwirnmaschine | 800–8.000 € | 200–4.000 € |
| Garnwinde / Reckmaschine | 300–2.000 € | 100–900 € |
Diese Zahlen sind breit gefächert, weil es große Qualitätsunterschiede gibt: Ein industrielles Gerät kostet deutlich mehr als ein solider Handwerker- oder Semiprofessional-Apparat. Für ein echtes "SpinnDorf" mit mehreren Arbeitsplätzen und einem kleinen Produktionsvolumen plane ich mindestens 10.000–30.000 € ein, wenn du neu kaufst. Mit kluger Gebrauchtbeschaffung kommst du deutlich günstiger weg.
Meine Tipps für Gebrauchtkäufe
Ich habe viel mit Second-Hand-Geräten gearbeitet und einige wichtige Regeln entwickelt:
Worauf du bei technischen Details achten solltest
Ein paar technische Aspekte haben sich in meiner Praxis als besonders wichtig herausgestellt:
Zubehör, das oft unterschätzt wird
Die Maschinen sind nur ein Teil; gutes Zubehör macht den Alltag leichter:
Platz, Organisation und Energie
In einem SpinnDorf ist Raumplanung Gold wert. Ich achte immer auf:
Marken und Modelle, die ich empfehlen kann
Einige Marken haben sich in meiner Arbeit bewährt:
Wichtig: Markennamen sind nur Orientierung; kaufe nach Bedarf, nicht nach Namen.
Skalieren: Von der Ein-Frau-Werkstatt zum Gemeinschaftsprojekt
Wenn dein SpinnDorf wachsen soll, plane modular: Starte mit einem Drumcarder, zwei Spinnrädern und einer Garnwinde. Sobald du konstante Auftragslagen oder mehr Teilnehmer hast, ergänze eine elektrische Spinnmaschine und eine größere Carder. Kooperationen mit benachbarten Schäfern und Werkstätten reduzieren Kosten und bringen Know-how ein.
Praxisbeispiel aus meinem Alltag
In einem meiner Projekte begann alles mit einem gebrauchten Drumcarder (300 €), zwei Second-Hand‑Spinnrädern (je 120 €) und einer einfachen Garnwinde (150 €). Nach einem Jahr kamen eine gebrauchte Zwirnmaschine (1.200 €) und eine bessere Absaugung hinzu. Durch Workshops mit lokalen Schäfer:innen finanzierte sich ein Teil der Anschaffung – ein Tipp, den ich immer wieder gebe: Binde die Community ein. So wächst das SpinnDorf organisch und nachhaltig.